Projektinhalt – Ziel des Projekts:
Problematik und Ausgangssituation: An den Rollout von Smart Metering sind volkswirtschaftliche Nutzenerwartungen geknüpft: Im Rahmen der Entwicklung von Smart Grids zeichnen sich Marktchancen für neue, IKT-basierte smarte Mehrwertdienste („Smart Energy Services“) ab, die deutlich über die Mindestanforderungen zu Abrechnung und Feedback hinausgehen. Smart Metering öffnet eine neue Kommunikationsschnittstelle zu den StromkundInnen und weiterreichende Perspektiven zur Anwendung von Smart Meter Daten. Jedoch kann die umfangreiche Erschließung ihrer Wertschöpfung nur dann stattfinden (unter Beachtung der Aspekte Datensicherheit und Datenschutz), wenn Energieverbrauchsdaten geregelt zur Verfügung stehen. Dem stehen rechtliche und organisatorische Barrieren gegenüber, die das Etablieren von Geschäftsmodellen und Dienstleistern (Datenformate, Konnektivität, etc.) verhindern könnten. Um den Nutzen aus den Anwendungsmöglichkeiten der Daten für KundInnen und Unternehmen zu realisieren, führt SMARTIES eine vorausschauende Analyse durch und leitet Empfehlungen für eine proaktive Gestaltung des Innovationsumfeldes ab.
Methode: Die Hauptmethode bindet ExpertInnen und Stakeholder über ExpertInneninterviews mit ein. Diese Methode garantiert – korrekt ausgeführt – insbesondere bei Zukunftsthemen, zu denen noch kein Zahlenmaterial vorliegt, eine hohe Zuverlässigkeit (interne Validität). Hinzu kommen Workshop-Methoden, die den jeweiligen Zielsetzungen der Arbeitspakete angepasst sind. Meta-Analysen ergänzen Projekte im deutschsprachigen Raum (D-A-CH), und internationale Best-Practice-Beispiele werden zu smarten Energiedienstleistungen evaluiert.
Das Konsortium kann dabei auf seine hervorragende nationale und internationale Vernetzung zurückgreifen: Deshalb erklärten sich auch relevante Stakeholder zu 19 Interviews und zur Teilnahme an Workshops bereit (Netzbetreiber, Stromlieferanten, Behörden, Technologielieferanten). Das Konsortium zeichnet sich durch langjährige Branchenerfahrung und die leitende Durchführung der thematisch relevantesten Vorprojekte aus (BMVIT-Stakeholder-Prozess „Smart Grid 2.0“, „Flex-Tarif“, D-A-CH Metastudie).
Die angestrebten Ergebnisse und Erkenntnisse orientieren sich klar an den fünf Fragestellungen der F&E-Dienstleistung gemäß Ausschreibungs-Leitfaden:
(I) Darstellung der relevanten AkteurInnen und Geschäftsmodelle
(II) der Kundennutzen,
(III) der Anforderungen an die Datenqualitäten (Latenz, Format, Auflösung, …),
(IV) Darstellung des rechtlichen und regulatorischen Rahmens, sowie (V) der Erfolgsbasis internationaler Best-Practice-Beispiele.
Im Ergebnis liefert das Projekt SMARTIES eine umfassende und systematische Orientierungshilfe und die nötige Entscheidungsgrundlage, um den Interventionsbedarf zur innovativen Marktentwicklung differenziert nach verschiedenen Handlungsfeldern ableiten zu können (Handlungsempfehlungen). Die Einbindung der potenziellen UmsetzungsakteurInnen auf wirtschaftlicher und behördlicher Seite führt dazu, bereits während der Projektlaufzeit Diskussionsprozesse anzustoßen und konsensbasierte Empfehlungen abzuleiten.