Future Heat Highway

Supra-regional DH networks to enable the industrial waste heat integration today and in a decarbonized future

Future heat highway

Projektbeschreibung

Ab 2050 muss die gesamte Wärme in Fernwärmenetzen aus Erneuerbaren oder Abwärme stammen (Energieeffizienzrichtlinie Art. 26). Fernwärme bietet eine hervorragende Möglichkeit, industrielle Abwärme sowie weitere Niedertemperatur-Wärmequellen effizient zu nutzen. Überregionale Fernwärmenetze spielen hierbei eine zentrale Rolle, indem sie diese Wärme aufnehmen und großflächig verteilen können. Das Projekt fokussiert daher auf den Ausbau derartiger Fernwärme-Transportleitungen, die auch zukünftig vorhandene Abwärme der Industrie einbinden, und damit klimaneutrale Wärme effizient bereitstellen. Im Rahmen von Future Heat Highway werden überregionale Fernwärmenetze untersucht, die eine Vielzahl von Akteur:innen einbinden und Komponenten miteinander verknüpfen: (I) industrielle Abwärme und andere nachhaltige Quellen, (II) bestehende und zukünftige Fernwärmenetze, (III) industrielle Prozesswärmesenken sowie (IV) Wärmespeicher.

Aufbauend auf dem Vorprojekt Heat Highway wird der nächste Schritt gegangen und eine Umsetzung der Heat Highway-Technologie und die Nutzung der zukünftig verfügbaren Abwärmen in Österreichs Industrieregionen forciert. Untersucht wird u.a. die Integration der zur Verfügung stehenden industriellen Abwärme, da insb. im Stahl- und Chemie-Sektor bereits kurz- und mittelfristig große technologische Umstellungen erfolgen bzw. geplant sind (EAF, Elektrolyse). Weitere Punkte umfassen die kaskadierte Biomassenutzung der Papierindustrie, die Netzeinbindung großer (saisonaler) Speicherstrukturen oder die Integration von Industrien als Prosumer (die zu gewissen Zeiten Abwärme ins Netz einspeisen und in anderen entnehmen). Die Speicher- und Transporteigenschaften des Heat Highways ermöglichen zudem neuartige Geschäftsmodelle, die über Technologien wie z.B. Wärmepumpen günstigen Strom nutzen und zu späteren Zeitpunkten in Form von Fernwärme zur Verfügung stellen. In Bezug auf die obigen Punkte werden technische Anforderungen analysiert, Tools zur Evaluierung der techno-ökonomischen Machbarkeit entwickelt und auf die spezifischen Analyseanforderungen angepasst, insb. in Bezug auf ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen erneuerbaren Alternativen.

Das Projekt entwickelt Roll-out Pläne für vier Regionen, mit jeweils spezifischen Schwerpunkten: Im oö. Zentralraum um Linz liegt der Fokus auf dem Aufbau der EAF-Stahlproduktion und der Wasserstoff-Elektrolyse im Chemiesektor. In der Steiermark steht die Verbindung der großen Abwärmequellen im Mur- und Mürztal mit dem Ballungsraum Graz im Vordergrund. In diesem Kontext wird die Versorgung in Verbindung mit (saisonalen) Speichern untersucht, ebenso das zukünftige Abwärmepotenzial der Zementindustrie, Industry-to-Industry Geschäftsmodelle sowie das Prosumer-Konzept in der Papierindustrie. In den Regionen Salzkammergut und St. Pölten wird das Konzept einer regionalen Fernwärmeverbindung betrachtet, um Abwärme von biomassebasierten Industrien und Elektrolyse-Anlagen in das Energiesystem zu integrieren, welche die Nutzung von Wärme aus thermischer Reststoffverwertung und Geothermie ergänzen.

Die Dissemination wird stakeholderorientiert auf verschiedenen Zugangsebenen durchgeführt. Sie reicht von wissenschaftlichen Veröffentlichungen über internationale Verbreitung in Zusammenarbeit mit dem europäischen Verband Euroheat & Power, bis zur Einbindung lokaler Stakeholder und leicht verständlicher Information für Nicht-Expert:innen im Ars Electronica „Museum der Zukunft“.

Projekt­konsortium

  1. Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz
  2. AEE – Institut für Nachhaltige Technologien
  3. ALLPLAN Gesellschaft m.b.H.
  4. Alois Haselbacher Gesellschaft m.b.H.
  5. Ars Electronica Linz GmbH & Co KG
  6. Business Upper Austria-OÖ Wirtschaftsagentur GmbH
  7. Ecker-Eckhofen Energie und Rohstoffe GmbH
  8. ENAS Energietechnik und Anlagenbau GmbH
  9. Energie AG Oberösterreich Erzeugung GmbH
  10. Energie Graz GmbH
  11. Fernwärme St. Pölten GmbH
  12. Laakirchen Papier AG
  13. Holcim (Österreich) GmbH
  14. KELAG Energie & Wärme GmbH
  15. Kremsmüller Anlagenbau GmbH
  16. LAT Nitrogen Linz GmbH
  17. LINZ STROM GAS WÄRME GmbH für Energiedienstleistungen und Telekommunikation m&m Haselbacher GmbH
  18. Montanuniversität Leoben Lehrstuhl für Energieverbundtechnik (EVT)
  19. Nahwärme Gleinstätten GmbH
  20. Energiesparverband Oberösterreich
  21. Primetals Technologies Austria GmbH
  22. RAG Austria AG
  23. Ringhofer & Partner GmbH
  24. S. Spitz GmbH
  25. Sappi Austria Produktions-GmbH & Co. KG
  26. voestalpine Stahl Donawitz GmbH
  27. voestalpine Stahl GmbH

Projektlaufzeit

01.04.2025 - 31.03.2028

Fördergeber

Klima- und Energiefonds + Land OÖ

Förderschiene

Transformation der Industrie 2024
Klimafonds 2d Rbg Neu Ab 2023
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