Trotz des hohen Energieeinsparungspotenzials in der EU ist der Markt für Energiedienstleistungsunternehmen (ESCOs) für Wohngebäude viel weniger entwickelt als in anderen Sektoren (z.B. in der Industrie oder im öffentlichen/Dienstleistungssektor). Neben sektorübergreifenden Hemmnissen (z.B. niedrige Energiepreise, mangelnde Information und Sensibilisierung, Mangel an geeigneten Finanzierungsformen) gibt es spezifische Hindernisse, die eine großflächige Anwendung des ESCO-Modells für Wohngebäude besonders schwierig machen (z.B. fehlende Größenordnung oder geringe Energieintensität, um Investitionen innerhalb der Struktur des heutigen EPC-Modells zu rechtfertigen). In diesem Zusammenhang strebt das Projekt frESCO an, mit ESCOs und Aggregatoren zusammenzuarbeiten und die Einführung innovativer Geschäftsmodelle auf der Grundlage neuartiger integrierter Energiedienstleistungsbündel zu ermöglichen, die lokale Flexibilität zur Optimierung der lokalen energy performance sowohl bzgl. Energieeffizienz als auch demand side management kombinieren und vergüten. Solche neuen Dienstleistungs- und Geschäftsmodelle werden im Rahmen gemeinsamer Pay-for-Performance-Verträge (erweiterte Form der derzeitigen EPCs) zwei derzeit differenzierte Dienstleistungsangebote zusammengeführt, um die Realisierung von intelligenten Energiedienstleistungspaketen der nächsten Generation zu ermöglichen. Die starke Präsenz der Industrie im Konsortium (2 ESCOs, 2 Aggregatoren, 3 IKT- und Technologieanbieter und 2 Ingenieurbüros) und der Endnutzer (1 Genossenschaft und 1 Hotel), unterstützt durch 3 RTOs, wird die Marktakzeptanz der neuen Geschäftsmodelle von frESCO sicherstellen. Die neuen Geschäftsmodelle von frESCO werden in 4 verschiedenen Pilotprojekten (Spanien, Frankreich, Kroatien und Griechenland) mit sich ergänzenden Merkmalen in Bezug auf Gebäudetypologie (Ein-/Mehrfamilienhaus), Klima, Regulierung, Energieverbrauch, Energieanlagen, Verbrauchergruppen usw. demonstriert, wodurch die Replizierbarkeit der frESCO-Lösungen in ganz Europa erleichtert wird. Insgesamt strebt frESCO eine direkte Primäreinsparung von 464 MWh/Jahr und eine Reduzierung von 108 tCO2/Jahr an und will 28,3 Mio. € Investitionen während der Replizierungsphase auslösen.